Bau des Triebwagens

Nach dem "Tromobile" von Vincent Timcowsky...
...und der Draisine von Reinhard Krause...
..warum nicht einen Triebwagen mit wenigstens 12 Sitzplätzen ?

Die Idee, einen Triebwagen zu bauen, hatte ich eigentlich schon lange. Das in letzter Zeit vermehrte Aufkommen von Draisinen, "Tromobiles" und ähnlichen Konstruktionen auf schmaler Spur führte dann zu ersten Planungen. Natürlich wollte ich mehr als nur 4 Sitzplätze haben, jedoch konnte ich keine zufriedenstellende Lösung für den Antrieb eines 4-achsigen Fahrzeugs finden.

2008 hatte ich nach dem Verkauf des relativ schweren 4-Achsers an die Feldbahn Neckarbischofsheim vor, mir einen bequemeren und vor allem leichteren Wagen für Einsätze mit der Dampflok zu bauen und so hatte ich "für alle Fälle" 4 gefederte Diamond-Drehgestelle gebaut. Dann ergab sich die Möglichkeit, eine noch fahrtaugliche Kehrmaschine auszuschlachten. Die Aussicht, zwei der Drehgestelle diesel-hydraulisch antreiben zu können war so verlockend, daß anstatt eines neuen 4-Achsers ein Triebwagen entstand:

  • Ungefähres Vorbild ist der Meterspur-Triebwagen VT 137 322 der Kleinbahn Zittau - Oybin
  • Der Triebwagen ist 5,00 m lang, 1,10 m breit und 1,95m hoch.
  • In jedem Drehgestell ist auf einer Trägerplatte ein Ölmotor montiert, der über eine kurze Duplexkette die erste Achsen antreibt. Diese ist mit einer längeren Kette mit der zweiten Achse gekuppelt.
  • Die Antriebseinheit aus 3-Zylinder KUBOTA-Diesel mit angeflanschter Verstellpumpe sowie der Kühler und die Tanks für Hydrauliköl und Diesel ist unter der Doppelsitzbank in Fahrzeugmitte untergebracht.
  • Das Ausgleichsgefäß für Kühlmittel , Hydraulikölfilter und Luftfilter sind bei abgenommenen Rücklehnen gut zugänglich.   
  • Die Steuerung der Pumpenfüllung und der Motordrehzahl (ursprünglich per Fußventil und Bowdenzug) geschieht jetzt elektrisch über Drehpotentiometer in einem Steuerpult auf Servomotoren. Auch alle anderen Funktionen (Fahrtrichtung, Hupe, Licht etc) werden vom Steuerpult aus über ein 25-poliges Kabel an die "Zentralelektrik" weitergeleitet.
  • Das Steuerpult kann am jeweiligen Führerstand eingehängt und über einen 25-poligen Stecker an das System angeschlossen werden.
  • Zum Auf- und Abladen kann der Triebwagens mit einem kleinen Steuerpult mit den wichtigsten Funktionen über ein 5 Meter langes Kabel "ferngesteuert" werden.

Um den Triebwagen in Aktion zu sehen, hier klicken oder zu "Videos" gehen!

      

In memoriam Ludwig Rommel (gest. 2.Mai 2011)

Ludwig Rommel beim Verkabeln der Zentralelektrik

Ludwig Rommel hatte die Idee mit der elektrischen Steuer- ung der vormals mechanischen Funktionen wie Motordrehzahl und Pumpenfüllung:

Über Drehpotis im Steuerpult werden Eigenbau-Servos angesteuert

Bildergalerie zum Bau des Triebwagens

Neueste Bilder (November - Dezember 2012)

Die Plexiglasscheiben sind in herausnehmbare Holzrahmen eingelassen. Die 4 Fenster in Fahrzeug- mitte und die in den Schiebetüren lassen sich hälftig aufschieben

Die Sitzbänke sind mit Schaumstoff gepolstert und mit hellem Kunstleder überzogen.

Mit dem Einbau der vier Schiebetüren ist die Karosserie bis auf die Endlackierung fertig.

Für den Wintereinsatz wurde auch die originale Kabinenheizung eingebaut. Sie  bringt vor allem bei bitterer Kälte einen gewissen Komfort

Vor dem Einsatz wird der Triebwagen nochmals vollgetankt

2014 wird der Triebwagen vor dem Einsatz beim Jubiläum des "Petit Train de St. Trojan" Oléron" weinrot und beige lackiert.

Um beim dortigen Betrieb mithalten zu können ("Wir fahren mit 25km/h + MWSt....") ändere ich die Übersetzung noch von 1:1 auf 1:1,5.

2016 digitalisiert Klaus Frank die immer störanfälliger gewordene analoge Steuerung.

2023 stellen wir fest, daß das Dach undicht geworden ist und an manchen Stellen unter der Dacxhpappe wegfault. Die Enkel helfen beim Abreißen des Daches. Danach werden neue Profilbretter aufgebracht und das ganze mit Aluminiumblech abgedeckt.

Nachdem ein Fahrgast beim Fahrtag am 1. Mai 2024 einen Fensterrahmen herausgedrückt hatte, stellten wir fest, daß dieser innen völlig verfault war. Auch die übrigen Rahmen müssen nach 12 Jahren ausgetauscht werden! Wir lassen bei einer Schreinerei Profile aus Hartholz fräsen und lasierten die neuen Rahmen 2 Mal in "Mahagoni", was sehr gut zur Wagenfarbe passt.